Nicht nur werden Digital Natives älter und bilden vermehrt die Hauptusergruppe von digitalen Produkten, sondern auch ältere Semester kommen immer besser klar mit digitalen Anwendungsmöglichkeiten. Es reicht nicht mehr potentielle Kunden - wie ursprünglich - nur über eine Webseite abzuholen. Es bildeten sich viele weitere Channels, wie Apps, Social Media und Newsletter. Heute existieren eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Menschen zu erreichen, und es etablieren sich laufend mehr: In-Car Audio, Smartspeaker, Big Screen Apps, Messengers, diverse Formen von Marketing (native Advertisment, Preroll-Ads, App-Installation und Re-Engagement Campaigns, etc.).
Firmen, ob Startup oder etabliert, benötigen eine ausgewogene, digitale Strategie, um ihr eigentliches unternehmerisches Produkt mit marktwirtschaftlichem Mehrwert, an bestehende wie auch neue Kunden heranzutragen. Sie müssen sicherstellen, dass sie als relevant gelten, sich differenzieren können und gleichzeitig authentisch auftreten. Nur eine Website oder App zu entwickeln ist zu kurz gegriffen. Die Distribution des Angebots muss in Form und Inhalt auf die jeweiligen Channels angepasst werden. Zielgruppen unterscheiden sich stark in Bezug auf Bedürfnisse und Anwendung.
Der digitale Markt ist komplex und fragmentiert, wird er jedoch in verständliche Bausteine aufgebrochen und kann eine gesamtheitliche Lösung erarbeitet werden. Die Digitalen haben ein Framework entwickelt, das dem Rechnung trägt. Es lässt sich in drei Ebenen aufteilen: Digitalstrategie, Taktik, Umsetzung. Der eigentliche Business Value im Firmen-Kern wird durchdekliniert und der Impact optimiert. Jede Ebene lässt sich beliebig vertiefen und kann so auf die Unternehmung graduell ausgerichtet werden oder einzelne Teilaspekte behandeln. Die Ebenen definieren Input, Output, den Prozess dazwischen und wie der Erfolg zu messen ist. Das Framework ist agil im Sinne von iterativer Weiterentwicklung basierend auf dem aktuellen Wissensstand. Wissenslücken werden eruiert und mittels einer weiteren Iteration erarbeitet, und so Input und Output laufend justiert. Die Erfolgsmessung dank KPIs mit klaren Zielwerten garantiert die genaue Ausrichtung der Strategie auf die angestrebte Vision.
Das erfolgreiche Einsetzen dieses Frameworks erfordert ein Umdenken. Die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter. Strategie, Taktik und Umsetzung müssen laufend überprüft werden. Zugrunde liegt eine Mentalität, die es erlaubt Fehler zu begehen, Entscheide treffen zu können ohne alle Informationen zu besitzen, sondern Mut haben Annahmen zu treffen. Diese Annahmen sind zu erhärten, damit mehr Wissen generiert wird, was dazu führt, dass in einer folgenden Iteration die zuvor definierte Strategie, resp. Taktik wieder infrage gestellt werden darf. Was in der Zukunft liegt kann nur antizipiert werden, das hier vorgeschlagene Framework plausibilisiert Szenarien und provokative, innovative Ideen anhand eines gewichteten Kriteriensets, das die Firmenstrategie widerspiegelt.